Kunst-Tipps im Oktober

Siegestor: VICTORIA SPIKES

Unten ein steinerner Triumphbogen mit der Inschrift "Dem Sieg geweiht, vom Krieg zerstört, zum Frieden mahnend". Darüber eine Bronzeskulptur der Bavaria mit vier Löwen, die nach Norden blicken: Das ist das Siegestor, das nach Plänen des Architekten Friedrich von Gärtner von 1843 bis 1850 errichtet wurde und an der Grenze von Ludwig- und Leopoldstrasse steht. Dieses Monument hat das Wiener Künstlerkollektiv Steinbrener/Dempf & Huber mit seiner Installation „Victory Spikes“ bestückt. 100 jeweils 3,5 Meter lange Taubenabwehrstacheln ragen auf dem obersten Plateau in den Himmel. Durch diesen Maßstabssprung soll die assoziierte Taube als Symbol des Friedens für Betrachtende zu einem gigantischen Wesen werden. So plädoyieren Steinbrener/Dempf & Huber dafür, die Vergangenheit nicht auszulöschen, die historische Relevanz eines Denkmals in einem Spagat zwischen Friedensbewegung und Säbelrasseln zu kommentieren und zu aktualisieren.

Bis 19.11.22

Installation
Installation "Victoria Spikes" (Foto Steinbrener/Dempf & Huber)

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Pinakothek der Moderne: REFIK ANADOL

Ausnahmsweise müssen Besucher:innen die Pinakothek der Moderne nicht betreten, um ein Kunstwerk zu sehen. Denn als Auftragsarbeit zu ihrem 20-jährigen Jubiläum hat Refik Anadol eine Datenskulptur kreiiert, die auf die Nordseite des Gebäudes projiziert wird. Sie basiert auf umfangreichen Bild- und Sounddatensätzen der Pinakothek der Moderne, digitalen Archiven in ihrem Kontext sowie München-Fotografien von Refik Anadol. Alle diese Bestandteile wurden mit künstlicher Intelligenz bearbeitet, verfremdet und zu neuen Verbindungen verknüpft. In Gestalt dreidimensional erscheinender Räume, für die in einem zufälligen Rhythmus wechselnde Anordnungen aus Farben, Linien, Flächen, Wellen oder Strudeln entstehen, sollen sie in einen Zustand der „Immersion“ versetzen, um so die traditionellen Grenzen der Betrachtung zu überschreiten und das Bewusstsein zu erweitern.

Bis 27.11.22

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NS-Dokumentationszentrum: TO BE SEEN

Gendern ist heute in vielen Publikationen üblich. Bei der Frage nach dem Geschlecht kann in Formularen männlich, weiblich oder divers angekreuzt werden. Männer können einander genauso heiraten wie Frauen. Queeres Leben ist in Deutschland also kein Tabu-Thema mehr. Doch dieser gesellschaftlichen Akzeptanz und Gleichbehandlung sind lange, zähe Kämpfe und Diskriminierungen vorausgegangen. Wie sich die LGBTIQ* von 1900 bis 1950 zwischen Verfolgung und Freiräumen formierte, zeigt eine Ausstellung mit historischen Zeugnissen und künstlerischen Positionen. Nachdem queeres Leben in den 1920er Jahren immer sichtbarer wurde und ein offenerer Umgang mit Rollenbildern und Begehren entstand, wurde diese Subkultur durch die Nationalsozialisten weitgehend zerstört. Erst danach konnte sie allmählich wieder erstarken, konnten Homosexuelle, trans* und nichtbinäre Personen allmählich immer mehr Anerkennung und Normalität erfahren.

7.10.22-21.5.23

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Residenz: HIGHLIGHTS

Von der Antike über die Renaissance und das Barock bis zur Gegenwart: Bei der Internationalen Kunstmesse HIGHLIGHTS München sind seit 2010 alle relevante Epochen vertreten. Das gilt auch für Genres von der Malerei über Skulptur bis hin zu Design, Schmuck, Kunsthandwerk und Fotografie. Trotzdem liegt bei dieser „Boutiquemesse“ der Fokus nicht auf auf einem möglichst umfangreich-beliebigen, sondern einem exquisiten Angebot, einem Top-Segment und entsprechenden Ausstellern. Diesem Anspruch entspricht auch ein zusätzlicher Event: Am 22.10. wird im Rahmen der HIGHLIGHTS erstmals der Hendrik teNeues Photography Award verliehen. Außerdem kommen Werke von Fotokunst-Größen zur Auktion – egal ob Greg Gorman, Prinzessin Marianne zu Sayn-Wittgenstein-Sayn oder Gunter Sachs.

20.-23.10.22, VIP Eröffnung am 18.10., Vernissage am 19.10.

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Kunstverein München: PIPPA GARNER

Erst wollte sie Automobildesignerin werden. Doch Ende der 1960er Jahren sattelte Pippa Garner ganz auf Kunst um. Seither schuf die bzw. der 1942 als Philip Garner in der Nähe von Chicago Geborene ein Werk aus Zeichnung, Performance, Skulptur, Video und Installation. Thematisch kreiste es kritisch um Konsum, Marketing und Verschwendung, beschäftigt sich aber auch mit transpersonalen Identitäten, weil sich Philip/Pippa Garner selbst einer Hormonersatztherapie und geschlechtsangleichenden Operation unterzog. Die meisten Kunstobjekte der erklärten Antimaterialistin wurde wiederverwendet, recycelt, verschenkt oder gingen verloren. Deshalb sind heute Fotografien die zentrale verbleibende Dokumentation ihrer Arbeiten, aber auch eigenständige Statements.

bis 13.11.22

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Ludwigpalais
Luwigstraße 6, 8, 10
Von-der-Tann-Str. 2, 2a, 3
80539 München

Lage Ludwigpalais Schwarzplan

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